Ortsgeschichte – eine kleine Einführung

Usseln, einst „Mutterdorf“ des Uplandes und Kirchspielort, wurde soweit bisher bekannt, erstmals in einem gräfisch-waldeckischen Lehensregister, das in der Zeit von 1332 bis 1344 aufgestellt wurde, urkundlich erwähnt. Der Ort ist aber viel älter. Fachleute sind sich darüber einig, dass die erste Usselner Kirche um 800 n. Chr. erbaut worden ist. Sie gehörte zu den ersten Kirchen im Bistum Paderborn. Nach 1529 wurde der Ort evangelisch.

Im ausgehenden Mittelalter und in den ersten Jahrhunderten der Neuzeit (bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts) war Armut ständiger Gast in Usseln und im Upland. Die Höhenlage, der karge Boden, die geringen landwirtschaftlichen Erträge und die allgemien sehr schlechten Verdienstmöglichkeiten prägten das Leben der Bewohner.

Der Kinderreichtum war groß, 6 bis 8 Kinder waren die Regel, 9 bis 15 Kinder keine Seltenheit. Die Kindersterblichkeit war sehr hoch, die allgemeine Lebenserwartung niedrig.

Im Dreißijährigen Krieg wurden von 69 Häusern 43 zerstört bzw. waren unbewohnt. Die Bevölkerungszahl ging durch Kriegsereignisse und schwere Pestepidemien um ⅔ zurück. Von den Schrecken dieses Krieges hat sich der Ort lange Zeit nicht und dann nur langsam wieder erholt. Er erreichte eine Mittelpunktfunktion im hiesigen Gebiet und hielt jährlich drei Märkte ab. Im 19. Jahrhundert wanderten viele Bewohner in das aufstrebende Industriegebiet an Rhein und Ruhr aus.

Heute ist Usseln heilklimatischer Kurort mit etwa 1800 Einwohnern. Die Landschaft um Usseln mit bewaldeten und freien Flächen sowie vielen Aussichtspunkten ist ein hervorragendes Wandergebiet.

Vier Naturschutzgebiete, insgesamt 234 Hektar groß, liegen innerhalb der Usselner Gemarkung.